Christoph Schlingensief war ein produktiver deutscher Filmemacher, Theaterregisseur und Künstler, der für seine provokanten, grenzüberschreitenden Arbeiten bekannt war. Er begann seine Filmkarriere mit experimentellen Kurzfilmen in den späten 1970er Jahren, bevor er mit Spielfilmen wie "100 Jahre Adolf Hitler - Die letzte Stunde im Führerbunker" (1989), einer düsteren Satire über die letzten Stunden Adolf Hitlers, Aufmerksamkeit erregte. Schlingensief beschäftigte sich mit kontroversen Themen, wobei er oft Realität und Fiktion vermischte, und wurde durch seine "deutsche Trilogie" bekannt, zu der auch "Das deutsche Kettensägenmassaker" (1990) und "Terror 2000" (1992) gehören.
Er wechselte zum Theater und inszenierte avantgardistische Produktionen, die konventionelle Normen in Frage stellten, unter anderem für Institutionen wie die Berliner Volksbühne. Seine Opernprojekte, wie der von Richard Wagner inspirierte "Parsifal" für die Bayreuther Festspiele, wurden sowohl von der Kritik gelobt als auch kontrovers diskutiert.
Schlingensief erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen für den besten nationalen Pavillon auf der Biennale von Venedig 2011 für seine Installation "A Church of Fear vs. the Alien Within". Seine innovativen und oft umstrittenen Projekte machten ihn bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2010 zu einer bedeutenden Figur in der deutschen und internationalen Kunst und Kultur.
Show more