Verfilmung von Gernot Wolfgrubers Bildungsroman Herrenjahre. Ein Portrait Österreichs und ein filmischer Entwicklungsroman, mit Einfühlungsvermögen erzählt.
Während seiner Lehrzeit ist Bruno Melzer noch voller Hoffnung, einmal aus der Mittelmäßigkeit seines Lebens ausbrechen zu können. Aber der Traum vom Schmied des eigenen Glücks erweist sich als brüchige Utopie: Er heiratet eine Zufallsbekanntschaft, als sie ein Kind von ihm erwartet. Als seine Frau Jahre später an Krebs erkrankt und stirbt, muss Melzer plötzlich alleine die Verantwortung für drei Kinder tragen.
„HERRENJAHRE führt in die ausgehenden sechziger Jahre. Schauplatz ist eine österreichische Provinzstadt. Der Ort ist namenlos und austauschbar. Die kleinbürgerlich/proletarischen Lebensentwürfe und Arbeitsbedingen, die ihn auszeichnen, greifen auch anderswo. Kinorealismus hieß die Formel, unter der Filme wie Herrenjahre gebündelt wurden. Doch der Realismus des Film bezieht auch eine Innensicht mit ein. An Melzer wird kein Lehrstück über soziale Wirklichkeit dargestellt, sondern seine Figur bildet das Zentrum eines filmischen Entwicklungsromans. Einfühlung und Distanz machen die Erzählhaltung aus. Die bekannte Stimme Axel Cortis kommentiert Melzers Tun und seine Gedanken mehrfach aus dem Off.“ (Deutsches Filmhaus)