„Dies ist eine erfundene Geschichte, die in einer fiktiven Welt spielt. Wir können glücklich sein, dass die Realität besser und schöner ist.“ So beginnt der Film SHARAF des deutsch-ägyptischen Regisseurs Samir Nasr, der den Roman des 1937 in Kairo geborenen Schriftstellers Sonallah Ibrahim in die Filmwelt bringt. Doch schnell erkennen wir, dass diese Worte trügerisch sind. Denn was wir auf der Leinwand sehen, ist keine weit entfernte Dystopie, sondern erschreckend nah an der harten Wirklichkeit. Ibrahim zählt zu den wichtigsten Schriftstellern der arabischen Welt. Wegen seiner politischen Aktivitäten wurde er 1959 inhaftiert und musste fünf Jahre im Gefängnis verbringen. Seine Werke zeichnen sich durch einen nüchternen Ton aus, der an Pressereportagen erinnert. Nasr gelingt es, diesen sprachlichen Stil durch farbgesättigte Bilder zu übertragen, die die bedrückende Enge hinter den Gefängnistüren authentisch festhalten. Hauptcharakter Sharaf wird während eines Verhörs ein falsches Geständnis aufgezwungen. Sharaf beteuert, sich in Notwehr gegen einen ausländischen Mann verteidigt zu haben. Doch die Polizisten wollen, dass er einen Mord gesteht, und setzen Folter und Manipulation ein, bis Sharaf schließlich nachgibt. So landet der junge Mann im Gefängnis. Das Gefängnis wird auch hier als Spiegel der Gesellschaft dargestellt. Durch den Blick auf diesen Mikrokosmos werden die Strukturen diktatorischer Herrschaft deutlich. Die Einteilung der Gefangenen in „die Staatlichen“ und „die Königlichen“ veranschaulicht soziale Ungleichheit: Während die einen in engen Zellen zusammengepfercht, in Gefängniskleidung und mit minderwertigem Essen leben müssen, können sich die anderen Privilegien erkaufen und erhalten von ihren Angehörigen regelmäßig gute Mahlzeiten. Die Solidarität unter den Insassen wird ebenso nachvollziehbar dargestellt wie die ständige Gefahr des Verrats, besonders in Verbindung mit den oft brutalen Wärtern.
Obwohl unschuldig verurteilt, beschließt Sharaf, sich in der Hierarchie des ägyptischen Gefängnisses nach oben zu arbeiten.
„Dies ist eine erfundene Geschichte, die in einer fiktiven Welt spielt. Wir können glücklich sein, dass die Realität besser und schöner ist.“ So beginnt der Film SHARAF des deutsch-ägyptischen Regisseurs Samir Nasr, der den Roman des 1937 in Kairo geborenen Schriftstellers Sonallah Ibrahim in die Filmwelt bringt. Doch schnell erkennen wir, dass diese Worte trügerisch sind. Denn was wir auf der Leinwand sehen, ist keine weit entfernte Dystopie, sondern erschreckend nah an der harten Wirklichkeit.
Ibrahim zählt zu den wichtigsten Schriftstellern der arabischen Welt. Wegen seiner politischen Aktivitäten wurde er 1959 inhaftiert und musste fünf Jahre im Gefängnis verbringen. Seine Werke zeichnen sich durch einen nüchternen Ton aus, der an Pressereportagen erinnert. Nasr gelingt es, diesen sprachlichen Stil durch farbgesättigte Bilder zu übertragen, die die bedrückende Enge hinter den Gefängnistüren authentisch festhalten.
Hauptcharakter Sharaf wird während eines Verhörs ein falsches Geständnis aufgezwungen. Sharaf beteuert, sich in Notwehr gegen einen ausländischen Mann verteidigt zu haben. Doch die Polizisten wollen, dass er einen Mord gesteht, und setzen Folter und Manipulation ein, bis Sharaf schließlich nachgibt. So landet der junge Mann im Gefängnis.
Das Gefängnis wird auch hier als Spiegel der Gesellschaft dargestellt. Durch den Blick auf diesen Mikrokosmos werden die Strukturen diktatorischer Herrschaft deutlich. Die Einteilung der Gefangenen in „die Staatlichen“ und „die Königlichen“ veranschaulicht soziale Ungleichheit: Während die einen in engen Zellen zusammengepfercht, in Gefängniskleidung und mit minderwertigem Essen leben müssen, können sich die anderen Privilegien erkaufen und erhalten von ihren Angehörigen regelmäßig gute Mahlzeiten. Die Solidarität unter den Insassen wird ebenso nachvollziehbar dargestellt wie die ständige Gefahr des Verrats, besonders in Verbindung mit den oft brutalen Wärtern.