Vincent ist 16 und will alles erfüllen, was einen Jungen mutmaßlich zum Mann macht: bei seiner Mutter ausziehen, Anerkennung bei den Jungs seines Football-Teams finden und mit seiner Freundin schlafen. Doch zwischen seiner ersten Liebe und der Trennung seiner Eltern schlummert Vincents Sehnsucht, anzukommen und sich wieder zuhause zu fühlen. Im mannigfach auserzählten Irrgarten des jugendlichen Heranwachsens stellen sich seit jeher Fragen an geschlechtliche Rollenbilder, die bedient oder über den Haufen geworfen werden wollen. Was dabei oft vernachlässigt wird, sind ebenso relevante Lebensvoraussetzungen, die an Klasse und Herkunft gebunden sind. Die große Stärke von Jannik Weißes einfühlsam beobachteten BABYBOY ist, dass er all das zusammendenkt. Sein Protagonist, der 16jährige Vincent, sucht sich selbst in einer erstickend banalen deutschen Kleinstadt zwischen getrennt lebenden Eltern, einer ersten Liebe, dem Footballtraining, Dates im Einkaufszentrum und Geburtstagsfeiern bei McDonalds. Die Tristesse und Schönheit der unteren Mittelklasse, Deogeruch strömt förmlich aus den Bildern. Beständig wird Vincent mit Erwartungen konfrontiert, die ihn als Mann, Freund oder Sohn einrahmen wollen. Es ist nur so, dass er keiner dieser Erwartungen so richtig entsprechen will. Stattdessen oszilliert er zwischen introvertierter Flucht und plötzlichen Ausbrüchen. Er sucht die Nähe zu seinem Vater, der längst eine andere Familie gegründet hat. Er möchte irgendwo dazugehören, wird aber ständig abgestoßen. Die damit einhergehende, verletzliche Unsicherheit wird von Hauptdarsteller Lukas Redfern grandios in eine anhaltende Körperspannung übersetzt, sodass jeder Schritt Vincents zum kleinen inneren Kampf gerät. Die generischen, sentimentalen Regungen des Films werden von dessen genauer Milieu- und Charakterbeobachtung auf ein wahrhaftigeres Level gehoben. Schließlich erkennt man, dass Männlichkeit hier vor allem Menschlichkeit bedeutet.
Ein Teenager hadert mit seiner Männlichkeit, der Trennung seiner Eltern, der ersten Liebe und der allgemeinen Rohheit.
Vincent ist 16 und will alles erfüllen, was einen Jungen mutmaßlich zum Mann macht: bei seiner Mutter ausziehen, Anerkennung bei den Jungs seines Football-Teams finden und mit seiner Freundin schlafen. Doch zwischen seiner ersten Liebe und der Trennung seiner Eltern schlummert Vincents Sehnsucht, anzukommen und sich wieder zuhause zu fühlen.
Im mannigfach auserzählten Irrgarten des jugendlichen Heranwachsens stellen sich seit jeher Fragen an geschlechtliche Rollenbilder, die bedient oder über den Haufen geworfen werden wollen. Was dabei oft vernachlässigt wird, sind ebenso relevante Lebensvoraussetzungen, die an Klasse und Herkunft gebunden sind. Die große Stärke von Jannik Weißes einfühlsam beobachteten BABYBOY ist, dass er all das zusammendenkt.
Sein Protagonist, der 16jährige Vincent, sucht sich selbst in einer erstickend banalen deutschen Kleinstadt zwischen getrennt lebenden Eltern, einer ersten Liebe, dem Footballtraining, Dates im Einkaufszentrum und Geburtstagsfeiern bei McDonalds. Die Tristesse und Schönheit der unteren Mittelklasse, Deogeruch strömt förmlich aus den Bildern. Beständig wird Vincent mit Erwartungen konfrontiert, die ihn als Mann, Freund oder Sohn einrahmen wollen. Es ist nur so, dass er keiner dieser Erwartungen so richtig entsprechen will. Stattdessen oszilliert er zwischen introvertierter Flucht und plötzlichen Ausbrüchen. Er sucht die Nähe zu seinem Vater, der längst eine andere Familie gegründet hat. Er möchte irgendwo dazugehören, wird aber ständig abgestoßen.
Die damit einhergehende, verletzliche Unsicherheit wird von Hauptdarsteller Lukas Redfern grandios in eine anhaltende Körperspannung übersetzt, sodass jeder Schritt Vincents zum kleinen inneren Kampf gerät. Die generischen, sentimentalen Regungen des Films werden von dessen genauer Milieu- und Charakterbeobachtung auf ein wahrhaftigeres Level gehoben. Schließlich erkennt man, dass Männlichkeit hier vor allem Menschlichkeit bedeutet.