Nemesis

Der alte Güterbahnhof in Zürich muss einem neuen Polizei- und Justizzentrum weichen. Von einem Fenster mit Blick auf die Baustelle aus beobachtet Thomas Imbach seit sieben Jahren von seinem Atelier in Zürich aus, wie der alte Güterbahnhof verschwindet. An seiner Stelle entsteht ein riesiger Betonkomplex: das neue Polizei- und Justizzentrum der Stadt. Mit seiner Kamera dokumentiert Imbach die Verwandlung des Stadtraums und stellt eine grundlegende Frage: Was geht verloren, wenn Orte verschwinden, und was entsteht an ihrer Stelle? Der alte Güterbahnhof in Zürich brachte der Stadt einst Wohlstand. Sein Bau löste einen Warenfluss aus und eröffnete neue Wege in die Welt. Doch 125 Jahre später weicht dieses Symbol des internationalen Austauschs und der Bewegung Kontrollmaßnahmen, Isolation und nationaler Sicherheit. An seiner Stelle soll ein neues Gefängnis- und Polizeizentrum entstehen, in dem Menschen in Abschiebehaft untergebracht werden sollen. NEMESIS ist mehr als eine Langzeitbeobachtung. Der Film verwebt Beobachtung und Reflexion, Zerstörung und Auslöschung von Geschichte, Architektur und Macht. Parallel zu den urbanen Umwälzungen hören wir die Stimmen von Menschen in Abschiebehaft, die von Imbachs Team aufgenommen wurden. Ihre Aussagen, kombiniert mit der stillen Kraft der Bilder, regen zum Nachdenken über Kontrolle, Ausgrenzung und historische Verantwortung an. Es geht nicht nur um Gebäude, sondern um die symbolische Auslöschung von Geschichte durch Sicherheitssysteme. Angetrieben von Imbachs Bestürzung und begleitet von seiner persönlichen Chronik sowie den Aussagen neu angekommener Migranten, untersucht NEMESIS, wie wir mit dem Auslöschen von Geschichte umgehen.

Keywords

  • Screen: Schweiz
  • Thomas Imbach
  • Architektur
  • justice
  • Politik
  • Stadtleben
  • Arbeit

Actors

  • Milan Peschel

Director

  • Thomas Imbach

Dokus, Independent


2h 11min


0

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Switzerland
2020
Der Güterbahnhof weicht dem Gefängnis: Ein Ort der Mobilität wird zum Ort des Stillstandes.

Der Güterbahnhof weicht dem Gefängnis: Ein Ort der Mobilität wird zum Ort des Stillstandes.


Der alte Güterbahnhof in Zürich muss einem neuen Polizei- und Justizzentrum weichen. Von einem Fenster mit Blick auf die Baustelle aus beobachtet Thomas Imbach seit sieben Jahren von seinem Atelier in Zürich aus, wie der alte Güterbahnhof verschwindet. An seiner Stelle entsteht ein riesiger Betonkomplex: das neue Polizei- und Justizzentrum der Stadt. Mit seiner Kamera dokumentiert Imbach die Verwandlung des Stadtraums und stellt eine grundlegende Frage: Was geht verloren, wenn Orte verschwinden, und was entsteht an ihrer Stelle?


Der alte Güterbahnhof in Zürich brachte der Stadt einst Wohlstand. Sein Bau löste einen Warenfluss aus und eröffnete neue Wege in die Welt. Doch 125 Jahre später weicht dieses Symbol des internationalen Austauschs und der Bewegung Kontrollmaßnahmen, Isolation und nationaler Sicherheit. An seiner Stelle soll ein neues Gefängnis- und Polizeizentrum entstehen, in dem Menschen in Abschiebehaft untergebracht werden sollen.


NEMESIS ist mehr als eine Langzeitbeobachtung. Der Film verwebt Beobachtung und Reflexion, Zerstörung und Auslöschung von Geschichte, Architektur und Macht. Parallel zu den urbanen Umwälzungen hören wir die Stimmen von Menschen in Abschiebehaft, die von Imbachs Team aufgenommen wurden. Ihre Aussagen, kombiniert mit der stillen Kraft der Bilder, regen zum Nachdenken über Kontrolle, Ausgrenzung und historische Verantwortung an. Es geht nicht nur um Gebäude, sondern um die symbolische Auslöschung von Geschichte durch Sicherheitssysteme.


Angetrieben von Imbachs Bestürzung und begleitet von seiner persönlichen Chronik sowie den Aussagen neu angekommener Migranten, untersucht NEMESIS, wie wir mit dem Auslöschen von Geschichte umgehen.

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