Abschied

Siodmak, bekannt für seinen bahnbrechenden Film Menschen am Sonntag (1929), musste Deutschland 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft verlassen. Die Flucht führte ihn und seinen Bruder Curt zunächst nach Frankreich und schließlich in die USA, einem damals sicheren Zufluchtsort für Menschen, die von Verfolgung bedroht waren. Heute, im Licht aktueller Debatten um Flucht, Asyl und insbesondere angesichts der Massenabschiebungen unter Donald Trump, wirkt dieser Hintergrund erschreckend aktuell. Der einstige „Safe Haven“ USA, der den Siodmaks das Leben rettete, erscheint heute zunehmend bedroht. 1930 hatte Robert Siodmak mit ABSCHIED seinen ersten Tonfilm realisiert – gedreht in den Babelsberg Studios. Nicht opulente Kulissen, sondern verletzliche, authentische Figuren stehen im Mittelpunkt, eingefangen durch Eugen Schüfftans präzise und mutige Kameraarbeit. Schon damals erkannte die zeitgenössische Kritik Siodmaks Potenzial: „Was ihn schon heute zum großen Filmschaffen prädestiniert, ist die Unbedenklichkeit des Zupackens, der Mut zum Weitergehen, über Unvollkommenheiten, momentane Unlösbarkeiten hinweg. (Film-Kurier 1930) Im Mittelpunkt von ABSCHIED steht die Geschichte von Peter Winkler, dessen neue Arbeitsstelle in einer anderen Stadt die Beziehung zu seiner Verlobten Hella gefährdet. Geheimnisse, Misstrauen und Klatsch führen zu einer Reihe tragischer Missverständnisse. 2014 restauriert, hallt der Film bis heute nach – nicht zuletzt durch seine subtile, eindringliche Schlussnote.

Keywords

  • Geschichte
  • Eifersucht
  • Beziehung
  • secret
  • Social Drama

Actors

  • Brigitte Horney
  • Aribert Mog
  • Emilia Unda
  • Konstantin Mic
  • Erwin Bootz

Director

  • Robert Siodmak

Timeless


1h 17min


12 FSK

DE

Germany
1930
Zwischen Berliner Realismus und emotionaler Tiefe zeigt Robert Siodmaks ABSCHIED 1930 das Porträt einer Gesellschaft in Unsicherheit und Wandel.

Zwischen Berliner Realismus und emotionaler Tiefe zeigt Robert Siodmaks ABSCHIED 1930 das Porträt einer Gesellschaft in Unsicherheit und Wandel.


Siodmak, bekannt für seinen bahnbrechenden Film Menschen am Sonntag (1929), musste Deutschland 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft verlassen. Die Flucht führte ihn und seinen Bruder Curt zunächst nach Frankreich und schließlich in die USA, einem damals sicheren Zufluchtsort für Menschen, die von Verfolgung bedroht waren. Heute, im Licht aktueller Debatten um Flucht, Asyl und insbesondere angesichts der Massenabschiebungen unter Donald Trump, wirkt dieser Hintergrund erschreckend aktuell. Der einstige „Safe Haven“ USA, der den Siodmaks das Leben rettete, erscheint heute zunehmend bedroht.


1930 hatte Robert Siodmak mit ABSCHIED seinen ersten Tonfilm realisiert – gedreht in den Babelsberg Studios. Nicht opulente Kulissen, sondern verletzliche, authentische Figuren stehen im Mittelpunkt, eingefangen durch Eugen Schüfftans präzise und mutige Kameraarbeit.


Schon damals erkannte die zeitgenössische Kritik Siodmaks Potenzial: „Was ihn schon heute zum großen Filmschaffen prädestiniert, ist die Unbedenklichkeit des Zupackens, der Mut zum Weitergehen, über Unvollkommenheiten, momentane Unlösbarkeiten hinweg. (Film-Kurier 1930)


Im Mittelpunkt von ABSCHIED steht die Geschichte von Peter Winkler, dessen neue Arbeitsstelle in einer anderen Stadt die Beziehung zu seiner Verlobten Hella gefährdet. Geheimnisse, Misstrauen und Klatsch führen zu einer Reihe tragischer Missverständnisse. 2014 restauriert, hallt der Film bis heute nach – nicht zuletzt durch seine subtile, eindringliche Schlussnote.

Cast & Crew