In den Gassen von Paris begleiten wir zwei Menschen, die sich eigentlich längst verabschieden wollten. Ausatmen, einatmen, ausatmen. „Geht es los?“ – so beginnt eine Reise durch einen Tag, der zugleich Abschied und Erkenntnis ist. Jana hat gerade einen medikamentös eingeleiteten Abbruch hinter sich, Aaron zieht sich zurück. Sein Austauschjahr endet, er reist ab. Ein verlorenes Portemonnaie wird zur letzten Ausrede, um einem Treffen zu entkommen – doch Jana will sich nicht vertreiben lassen. Sie besteht darauf, ihn bei der Suche durch die Stadt zu begleiten – eine Tour, auf der nicht nur Orte, sondern auch offene Wunden abgegangen werden. Zwischen schweigendem Schmerz, emotionaler Schwere und kaum tragbaren Missverständnissen entfaltet sich eine stille Dynamik, in der viel gesagt wird, ohne es auszusprechen. Dass Jana im Rollstuhl sitzt, bleibt ebenso selbstverständlich wie bedeutungslos – denn dieser Film erzählt nichts über Behinderung, sondern über Augenhöhe. BY MY SIDE, im Original À MES CÔTÉS, wurde 2024 beim Filmfestival Max Ophüls Preis uraufgeführt. Weitere Einladungen folgten u. a. zum Crossing Europe Film Festival Linz und dem International Film Festival Rotterdam (IFFR). Regisseur Eric Marcus Weglehner, der bereits mit SEKT (2020) sensibel zwischen emotionaler Reife und jugendlicher Überforderung erzählte, setzt erneut auf leise Zwischentöne und große innere Konflikte. Dominik Mayers Kameraarbeit verwebt das dokumentarisch Beobachtete mit cineastischer Klarheit – und macht spürbar, wie notwendig es ist, dass gewisse Dinge nicht gesagt werden müssen. Ein bewegendes Stück österreichisches Arthouse-Kino, das queere Themen, Beziehungsfragilität und Selbstemanzipation unaufdringlich miteinander verknüpft.
Seit ihrer Abtreibung versucht die querschnittsgelähmte Jana, ihr Leben neu zu ordnen und Antworten auf ihre undefinierte Beziehung zu Aaron zu finden
In den Gassen von Paris begleiten wir zwei Menschen, die sich eigentlich längst verabschieden wollten. Ausatmen, einatmen, ausatmen. „Geht es los?“ – so beginnt eine Reise durch einen Tag, der zugleich Abschied und Erkenntnis ist. Jana hat gerade einen medikamentös eingeleiteten Abbruch hinter sich, Aaron zieht sich zurück. Sein Austauschjahr endet, er reist ab. Ein verlorenes Portemonnaie wird zur letzten Ausrede, um einem Treffen zu entkommen – doch Jana will sich nicht vertreiben lassen. Sie besteht darauf, ihn bei der Suche durch die Stadt zu begleiten – eine Tour, auf der nicht nur Orte, sondern auch offene Wunden abgegangen werden. Zwischen schweigendem Schmerz, emotionaler Schwere und kaum tragbaren Missverständnissen entfaltet sich eine stille Dynamik, in der viel gesagt wird, ohne es auszusprechen. Dass Jana im Rollstuhl sitzt, bleibt ebenso selbstverständlich wie bedeutungslos – denn dieser Film erzählt nichts über Behinderung, sondern über Augenhöhe.
BY MY SIDE, im Original À MES CÔTÉS, wurde 2024 beim Filmfestival Max Ophüls Preis uraufgeführt. Weitere Einladungen folgten u. a. zum Crossing Europe Film Festival Linz und dem International Film Festival Rotterdam (IFFR). Regisseur Eric Marcus Weglehner, der bereits mit SEKT (2020) sensibel zwischen emotionaler Reife und jugendlicher Überforderung erzählte, setzt erneut auf leise Zwischentöne und große innere Konflikte. Dominik Mayers Kameraarbeit verwebt das dokumentarisch Beobachtete mit cineastischer Klarheit – und macht spürbar, wie notwendig es ist, dass gewisse Dinge nicht gesagt werden müssen. Ein bewegendes Stück österreichisches Arthouse-Kino, das queere Themen, Beziehungsfragilität und Selbstemanzipation unaufdringlich miteinander verknüpft.