In ihrem surreal-fantastischen Debüt verknüpft Flávia Neves virtuos die Suche nach der eigenen Herkunft mit der kolonialen Vergangenheit Brasiliens.
Nach jahrelanger Abwesenheit kehrt Fernanda auf die Ranch ihres Onkels in Goiás im mittleren Westen Brasiliens zurück und bringt die Asche ihrer verstorbenen Adoptivmutter nach Hause. Ihr Auftauchen und ihre unerbittliche Suche nach der Wahrheit über ihre Wurzeln bringen die Fassade ihrer Mittelklassefamilie ins Wanken. Für ihren Onkel, einen Großgrundbesitzer und konservativen Bürgermeister der örtlichen Gemeinde, der sich um seine Wiederwahl bewirbt, werden Fernandas Ermittlungen schnell zu einer Bedrohung. Aber sie bleibt unnachgiebig in ihrem Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit.
In ihrem surrealen, fantastischen Debüt verwebt Flávia Neves meisterhaft die Suche nach der eigenen Herkunft mit Brasiliens kolonialer Vergangenheit. Im Mittelpunkt dieses Familiendramas steht die Konfrontation mit veralteten Traditionen, ausbeuterischen Beziehungen und mit denen, die davon profitieren. Fogaréu schildert einen inspirierenden Versuch, aus verhärteten Strukturen auszubrechen, sowie die Hoffnung auf einen Neuanfang.