Eine einzige psychiatrische Einrichtung in Frankreich widersetzte sich dem grausamen Schicksal, dem während des Zweiten Weltkriegs 45.000 Patient*innen zum Opfer fielen. Im Krankenhaus Saint-Alban arbeiteten Ärzte, Patient*innen, Nonnen und Krankenschwestern Seite an Seite, um das Überleben aller zu sichern. Die Ärzte führten eine Gemeinschaft an, um ein neues Konzept der Psychiatrie und der Rolle „des Verrückten“ in der Gesellschaft zu erarbeiten. Im abgelegenen Krankenhaus Saint-Alban formierte sich eine ungewöhnliche Gemeinschaft aus Ärzt*innen, Pflegekräften, Nonnen und Patient*innen. Sie arbeiteten Seite an Seite, um das Überleben aller zu sichern. Unter der Leitung von revolutionären Psychiatern wie François Tosquelles entstand hier nicht nur eine Zuflucht, sondern auch ein radikaler Neuentwurf der Psychiatrie. Die Patient*innen wurden nicht mehr als bloße Objekte medizinischer Maßnahmen betrachtet, sondern als Menschen mit einer eigenen Stimme und Würde. Der Widerstand gegen die Nazi-Besatzer verschmolz mit dem Kampf gegen institutionelle Gewalt und soziale Unterdrückung. In Saint-Alban entwickelte sich eine Bewegung, die nach dem Krieg die Psychiatrie grundlegend reformieren sollte. Die Ansätze, die hier entstanden – insbesondere die Idee der "institutionellen Psychotherapie" – beeinflussten nachhaltig den Umgang mit psychischen Erkrankungen in Frankreich und darüber hinaus. OUR LUCKY HOURS nutzt seltene Filmaufnahmen, Tonarchive und Fotografien, die in Saint-Alban entdeckt wurden, um die Geschichte dieser außergewöhnlichen Klinik und ihrer Bewohner*innen zu erzählen. Die Dokumentation feierte ihre Premiere auf dem renommierten Festival Visions du Réel und wurde auf weiteren internationalen Festivals gezeigt, wo sie für ihre tiefgehende historische Aufarbeitung und eindrucksvolle Archivmontage gelobt wurde.
Dokus, Independent
1h 17min
16
FR
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Während des Zweiten Weltkriegs starben 45.000 psychiatrische Patient*innen in französischer Krankenhäuser. Nur eine Einrichtung widersetzte sich.
Eine einzige psychiatrische Einrichtung in Frankreich widersetzte sich dem grausamen Schicksal, dem während des Zweiten Weltkriegs 45.000 Patient*innen zum Opfer fielen. Im Krankenhaus Saint-Alban arbeiteten Ärzte, Patient*innen, Nonnen und Krankenschwestern Seite an Seite, um das Überleben aller zu sichern. Die Ärzte führten eine Gemeinschaft an, um ein neues Konzept der Psychiatrie und der Rolle „des Verrückten“ in der Gesellschaft zu erarbeiten.
Im abgelegenen Krankenhaus Saint-Alban formierte sich eine ungewöhnliche Gemeinschaft aus Ärzt*innen, Pflegekräften, Nonnen und Patient*innen. Sie arbeiteten Seite an Seite, um das Überleben aller zu sichern. Unter der Leitung von revolutionären Psychiatern wie François Tosquelles entstand hier nicht nur eine Zuflucht, sondern auch ein radikaler Neuentwurf der Psychiatrie. Die Patient*innen wurden nicht mehr als bloße Objekte medizinischer Maßnahmen betrachtet, sondern als Menschen mit einer eigenen Stimme und Würde.
Der Widerstand gegen die Nazi-Besatzer verschmolz mit dem Kampf gegen institutionelle Gewalt und soziale Unterdrückung. In Saint-Alban entwickelte sich eine Bewegung, die nach dem Krieg die Psychiatrie grundlegend reformieren sollte. Die Ansätze, die hier entstanden – insbesondere die Idee der "institutionellen Psychotherapie" – beeinflussten nachhaltig den Umgang mit psychischen Erkrankungen in Frankreich und darüber hinaus.
OUR LUCKY HOURS nutzt seltene Filmaufnahmen, Tonarchive und Fotografien, die in Saint-Alban entdeckt wurden, um die Geschichte dieser außergewöhnlichen Klinik und ihrer Bewohner*innen zu erzählen. Die Dokumentation feierte ihre Premiere auf dem renommierten Festival Visions du Réel und wurde auf weiteren internationalen Festivals gezeigt, wo sie für ihre tiefgehende historische Aufarbeitung und eindrucksvolle Archivmontage gelobt wurde.