Sie sind Spieler: Der aus Mali stammende Omer (Alpha Omer Cissé) und die Französin Carine (Sylvaine Faligant), die kein Paar sind, zumindest anfangs noch nicht. In kargen und etwas verrufenen Bars hängen sie ab, provozieren Reaktionen und fordern unwissende zum Billard auf. So wie Dieter (Thorsten Merten), der erst Carine anmacht und dann von Omer ausgenommen wird. Zehntausend Euro hat das Duo schon mit Billard eingenommen, genug eigentlich, um im Süden Frankreichs die kleine Strandbar zu eröffnen, von der Carine träumt. Doch Omer will mehr, er will den Sultan (Yotam Ishay) in Berlin herausfordern, einen berüchtigten Spieler, doch der erweist sich als eine Nummer zu groß. Fortan geht das Duo getrennte Wege, doch unweigerlich – oder Schicksalshaft – laufen ihre Wege wieder zusammen. Ein letztes Spiel, ein letzter großer Coup. Omer hat da schon einen Plan, in dem Carine die Hauptrolle spielen soll. Die Crux: „Vertraue mir, dann vertraue ich dir“. Erst so tun als wäre man ein mittelmäßig im Billard, den Gegner gewinnen lassen, dann den Einsatz erhöhen und ihn ausnehmen, das ist das Spielprinzip von Omer und Carine. Doch was, wenn das ständige Vortäuschen, die ständige Ungewissheit, ob das Gegenüber die Wahrheit sagt oder lügt, zur zweiten Natur wird, wenn man nicht mehr weiß, woran man ist? NIGHT TO BE GONE spielt geschickt mit dieser Frage, lässt Omer und Carine nach einer längeren Trennung endlich ein Paar werden, nur um sie mit dem ewigen Misstrauen zu konfrontieren, dass sie selber quasi zum Beruf gemacht haben. Dem erfolgreichen Ausweg stehen Carines Beharren auf Unabhängigkeit und Omers Stolz und Eifersucht entgegen. Dass hier zudem ein schwarzer Mann und eine weiße Frau aufeinandertreffen, macht den Konflikt noch zeitgemäßer, ohne das der Film ihn noch zusätzlich betonen müsste. Gedreht in atmosphärischer Schwarzweiß-Fotografie, die an die Cover alter Jazz-Alben erinnert, NIGHT TO BE GONE ist eine Studie über die Dialektik von Storytelling und Misstrauen.
Crime, Drama
1h 31min
16+
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Berlin Noir vermischt mit Billard - Eine packende Reise voller Täuschung und Ambition im Schatten.
Sie sind Spieler: Der aus Mali stammende Omer (Alpha Omer Cissé) und die Französin Carine (Sylvaine Faligant), die kein Paar sind, zumindest anfangs noch nicht. In kargen und etwas verrufenen Bars hängen sie ab, provozieren Reaktionen und fordern unwissende zum Billard auf. So wie Dieter (Thorsten Merten), der erst Carine anmacht und dann von Omer ausgenommen wird.
Zehntausend Euro hat das Duo schon mit Billard eingenommen, genug eigentlich, um im Süden Frankreichs die kleine Strandbar zu eröffnen, von der Carine träumt. Doch Omer will mehr, er will den Sultan (Yotam Ishay) in Berlin herausfordern, einen berüchtigten Spieler, doch der erweist sich als eine Nummer zu groß. Fortan geht das Duo getrennte Wege, doch unweigerlich – oder Schicksalshaft – laufen ihre Wege wieder zusammen. Ein letztes Spiel, ein letzter großer Coup. Omer hat da schon einen Plan, in dem Carine die Hauptrolle spielen soll. Die Crux: „Vertraue mir, dann vertraue ich dir“.
Erst so tun als wäre man ein mittelmäßig im Billard, den Gegner gewinnen lassen, dann den Einsatz erhöhen und ihn ausnehmen, das ist das Spielprinzip von Omer und Carine. Doch was, wenn das ständige Vortäuschen, die ständige Ungewissheit, ob das Gegenüber die Wahrheit sagt oder lügt, zur zweiten Natur wird, wenn man nicht mehr weiß, woran man ist? NIGHT TO BE GONE spielt geschickt mit dieser Frage, lässt Omer und Carine nach einer längeren Trennung endlich ein Paar werden, nur um sie mit dem ewigen Misstrauen zu konfrontieren, dass sie selber quasi zum Beruf gemacht haben. Dem erfolgreichen Ausweg stehen Carines Beharren auf Unabhängigkeit und Omers Stolz und Eifersucht entgegen. Dass hier zudem ein schwarzer Mann und eine weiße Frau aufeinandertreffen, macht den Konflikt noch zeitgemäßer, ohne das der Film ihn noch zusätzlich betonen müsste.
Gedreht in atmosphärischer Schwarzweiß-Fotografie, die an die Cover alter Jazz-Alben erinnert, NIGHT TO BE GONE ist eine Studie über die Dialektik von Storytelling und Misstrauen.